70 Jahre Obst-und Gartenbauverein Malchen (1953-2023)

Wie alles begann …

Vor 70 Jahren half der Nebenerwerbsobstbau an der Bergstraße und so auch in Malchen, den Lebensstandard zu verbessern. Zunehmender Wohlstand und die Einfuhr guter Qualitäten machten es jedoch erforderlich die eigenen Produkte diesem Qualitätsstandard anzupassen. Ein bösartiger Pilzbefall an den Obstgehölzen der Malchner Bürger führte dazu, dass auf Einladung von Kurt Neumann zu einer Zusammenkunft mit dem Ziel der Gründung eines Vereins führte. Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, schlossen sich mehrere Bürger zusammen und gründeten am 13. Dezember 1953 den Obst- und Gartenbauverein Malchen.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Kurt Neumann gewählt. Geboren wurde er am 22. September 1922 in Brandenburg als erster von drei Söhnen. Er wuchs in Niederschlesien im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb auf und machte dort eine land-wirtschaftliche Lehre, die er kriegsbedingt nicht zum Abschluss bringen konnte. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 aus Frankreich entlassen. Eine Rückkehr in die heimatlichen Gefilde war aus politischen Gründen nicht möglich, so dass er durch einen Kameraden an die Bergstraße kam.
In Ober-Ostern ließ sich Kurt Neumann zum Baumwart ausbilden und erweiterte damit sein großes Wissen. In Malchen lernte er seine Frau kennen, gründete eine Familie und wurde Vater von vier Söhnen.
Nachdem er zum 1. Vorsitzenden gewählt worden war, konnte er in guter Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Vorstand den Verein 45 Jahre lang führen. Im Jahre 1998 wurde das Mitglied Rudi Nehrbaß zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt und stand dem Verein 20 Jahre lang vor. Nach ihm kam im Jahre 2016 Heinz-Werner Zeller an diese Position.
Die Angebote des Vereins, von Schnitt- und Veredelungslehrgängen, informativen Fachvorträgen über Düngung, Schädlingsbekämpfung, Pflanzungen und Lehrfahrten finden immer noch großen Zuspruch unter den Mitgliedern und Interessierten. Auch haben sich unsere Gesetze über die Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln geändert, so dass die umweltschonende Bekämpfung und der biologische Anbau immer mehr in den Vordergrund treten. Wir wollen diese Herausforderungen für unsere Zukunft annehmen, weitere Erfahrungen sammeln und diese an unsere Mitglieder, Freunde und Nachbarn weitergeben. Auch wollen wir dafür Sorge tragen, jüngere Leute und die Jugend für unsere Idee zu gewinnen und als neue Mitglieder zu werben, damit unser Bestreben weiter getragen wird an die nächste Generation.